ARCHIV
Ab dem 1. März 2022 stellt die Elisabeth-Käsemann-Stiftung ihr Archiv für Forschungsprojekte zur Verfügung. Die Sammlung umfasst etwa neun Regalmeter zur juristischen Aufarbeitung der Fälle der deutschen Opfer der argentinischen Militärdiktatur in Argentinien und in Deutschland, ein umfassendes Presse- und Medienarchiv, Dokumente der „Koalition gegen Straflosigkeit“ und Literatur zu den Militärdiktaturen in Lateinamerika seit 1973.
ROUND TABLE
ERINNERUNGSKULTUR UND BUNDESDEUTSCHE LATEINAMERIKAPOLITIK IM KALTEN KRIEG
Geteilte Geschichte: Chile und Deutschland in den 1970er Jahren
Im Jahr 1961 gründetet der deutsche Sektenführer Paul Schäfer und seine etwa 200 Anhänger im Süden Chiles die so genannte „Colonia Dignidad“. Sie inszenierte und repräsentierte sich nach außen als eine an urchristlichen Idealen orientierte Arbeits- und Wohlfahrtsgemeinschaft. Dank der Kollaboration mit der chilenischen Diktatur unter Augusto Pinochet (1973-1990) verschaffte sich die Kolonie einen geschützten, ja unantastbaren Status, der es ihr erlaubte, über Jahre hinweg systematisch Menschenrechtsverletzungen an chilenischen und deutschen Staatsbürgerinnen und -bürgern zu begehen.
Im Fokus des Round Table mit profilierten Expertinnen und Experten stehen die außenpolitischen Strategien der Bonner Republik in Bezug auf die chilenische Diktatur und die deutsche „Colonia Dignidad“ in Chile und die Frage, ob der bundesdeutsche Umgang mit der NS-Vergangenheit das staatliche Handeln beeinflusste.tipendium der Elisabeth-Käsemann-Stiftung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt geht 2021 an Sara Alejandra Pérez González aus Kolumbien. Sie absolviert ein Praktikum an der Universidad del Rosario in Bogotá im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (JEP), das auf Grundlage der Berichte von Staat und zivilgesellschaftlichen Organisationen Daten über Opfer und Täter des bewaffneten Konflikts in Kolumbien erhebt und systematisiert.
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