AKTUELLES

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG „GESTOHLENE KINDER“ AM 20. NOVEMBER UND 22. NOVEMBER 2023 IN BERLIN

Anlässlich der Eröffnung der von uns in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur konzipierten Ausstellung „Gestohlene Kinder“ berichteten Alexander Latotzky aus Deutschland und Leonardo Fossati aus Argentinien im Bundestag und im Roten Rathaus in Berlin über die gewaltsame Trennung von ihren Familien und den Raub ihrer Identitäten.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, Rainer Huhle, Center for Human Rights Erlangen-Nürnberg, und der argentinische Botschafter in Deutschland, Fernando Brun, eröffneten die Ausstellung, die noch bis zum 29. November 2023 im Roten Rathaus öffentlich zugänglich ist.

Die Ausstellung „Niños robados. Gestohlene Kinder. Stolen Children“ kann auf der Website der Bundesstiftung Aufarbeitung bestellt werden. Die Ausstellung steht in deutscher, spanischer und englischer Sprache als gedrucktes Poster-Set im Format DIN A1 sowie als Druckdatei im Format 85 (B) X 200 (H) Zentimeter für Ihre Kultur- und Bildungsarbeit zur Verfügung.

INVITATION TO THE 1. MEMORIA TALK

organized by the “Memoria-legal working group” of the Elisabeth Käsemann Foundation

Hier geht es zum Video

We are pleased to invite you to our 1 Memoria Talk on the occasion of the anniversary of the German arrest warrants against Jorge Rafael Videla, Emilio Eduardo Massera and Carlos Guillermo Suarez Mason 28 of November 2003.

Jorge Videla was General and Commander-in-Chief of the Army in Argentina during the period from March 24 to July 3, 1978, and de facto President of the State at that time. In this capacity, he and others established a regime of terror, including a repressive apparatus with hierarchical command structures, with the aim of systematically killing political dissidents. Among the victims were also German citizens. For the first time in the history of the Federal Republic of Germany, the German prosecutor’s office issued international arrest warrants against former members of the government of a foreign state for the murder of German citizens and requested their extradition.

Contemporary witnesses, lawyers and scholars in international criminal law look back at the historic developments and discuss their impact on international criminal law.

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM 22. NOVEMBER IN BERLIN

Der Verlust eines Kindes oder der Eltern – sei es durch Tod oder Krankheit, Verschwinden oder gewaltsame Einwirkung – ist eine der schlimmsten Erfahrungen für Familien. Meist reicht die Drohung, die Kinder wegzunehmen oder ihnen Leid anzutun, um Eltern gefügig zu machen.

Die Ausstellung zeigt, wie Menschen, Familien und Gemeinschaften durch die gewaltsame Trennung zerstört wurden. Es werden Biographien von Betroffenen aus Argentinien, Deutschland, El Salvador, Kanada, der Sowjetunion und Spanien in ihrem jeweiligen historischen Kontext vorgestellt. Sie vermitteln die verheerenden Folgen für die Opfer.

Stipendium der Elisabeth-Käsemann-Stiftung für Studierende des MA „Conflict, Memory and Peace“ der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

María Camila López Salazar und Sebastián Suárez Cruz werden für ihren Aufenthalt im Rahmen des binationalen Doppelabschluss-Studiengangs MA „Conflict, Memory and Peace“ an der Partneruniversität Universidad del Rosario in Bogotá von der Elisabeth-Käsemann-Stiftung gefördert.

María Camila López Salazar, Juristin, hat ihr Studium an der Universidad Pontificia Bolivariana in Medellín, Kolumbien, abgeschlossen. Während ihrer akademischen und beruflichen Ausbildung interessierte sie sich für die Arbeit mit gefährdeten Gemeinschaften, Migrationsströme und Menschenrechte.

Sebastián Suárez Cruz ist Politikwissenschaftler und studierte Philosophie an der Universidad Pontificia Bolivariana, Medellín, Kolumbien. Während seiner akademischen und beruflichen Ausbildung hat er sich für die kolumbianische Geschichte, Konfliktforschung und verschiedene Bereiche der Philosophie interessiert.

Buchpräsentation in Buenos Aires

Präsentation der spanischen Ausgabe „Verschwunden und ermordet. Europäische Opfer des geheimen Haft- und Folterlagers El Vesubio in Argentinien“ am 23. Juni in Buenos Aires mit Daniel Rafecas, Susana Reyes und Dorothee Weitbrecht.

In dem Buch dokumentieren sieben Autor*innen die Geschichten von zehn Männern und Frauen, die sich in Argentinien, als dort von 1976 bis 1983 die zivil-militärische Diktatur herrschte, auf unterschiedliche Weise für ein revolutionäres Aufbrechen der jahrhundertealten Unrechtsstrukturen in Lateinamerika eingesetzt haben. Dieser Einsatz kostete sie ihr Leben. Sie alle wurden Opfer des geheimen Haft- und Folterlagers El Vesubio, das zu den berüchtigtsten und brutalsten Lagern der argentinischen Diktatur gehörte. Trotz Solidaritätsinitiativen in Deutschland, Frankreich und Österreich konnten sie nicht gerettet werden. Die an ihnen begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit werden nunmehr von der argentinischen Justiz aufgearbeitet. Auch europäische Regierungen beteiligen oder beteiligten sich an den Verfahren und arbeiten in bilateralem Austausch der argentinischen Justiz zu.

5. SYMPOSIUM DER ELISABETH-KÄSEMANN-STIFTUNG, KATHOLISCHE UNIVERSITÄT EICHSTÄTT-INGOLSTADT
Juni 2022

Colonia Dignidad – eine deutsch-chilenische Geschichte im Kontext von Wissenschaft, juristischer Aufarbeitung und öffentlicher Inszenierung

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Our scholarship holder in St. Andrews, Scotland. Ana-Feliz Sindermann

Hi, my name is Ana-Feliz and this past year I have been studying International Relations, Management and Philosophy at the University of S. Andrews, Scotland. At the beginning of my studies, the Elisabeth Käsemann Foundation graciously awarded me with a scholarship. Living and studying in St. Andrews was awesome! Student life in the UK is characterized by traditions, such as formal ball gowns and university halls, where students live, eat and learn together. St. Andrews is a small, beautiful town right next to the sea that has many old buildings, small, cobblestoned alleyways and quite a few cafés. This is where you could find me most of the time – walking alongside the beach with my friends or sitting in a café, enjoying our hot drinks, and discussing whatever we could think of. Often, we would talk about human rights and restrictive policies, and what living in a less democratic environment than Europe is like – some of my friends are from Hong Kong and China. A highly interesting topic in my opinion, that has only been gaining influence and importance over the years and that I would like to study in depth. These talks and our diverging opinions as well as my overall experience were very enriching culturally, socially, and academically. I’m thankful for this opportunity, and especially to the Elisabeth Käsemann Foundation. As you may know, living in the UK is not inexpensive. The scholarship helped me tremendously so that I could do both, focus on my studies and spend time with friends or explore St. Andrews. Many thanks again!

Deutsch-argentinisches Ausstellungsprojekt von Elisabeth Käsemann-Stiftung und Museo Sitio de Memoria ESMA

Am 1. April sind Marcia Pérez aus Buenos Aires und Miriam Blaimer aus München in Stuttgart angekommen, um in den nächsten 3 Monaten an dem Ausstellungsprojekt der Elisabeth-Käsemann-Stiftung in Stuttgart und des Museo Sitio de Memoria ESMA (Escuela de Mecánica de la Armada) in Buenos Aires, Argentinien, zu arbeiten. Für das Projekt werden die Biografien von deutschen und deutschstämmigen Frauen und Männern, die Opfer der letzten zivil-militärischen Diktatur in Argentinien wurden, erarbeitet. Die Biographien werden 2023 in Buenos Aires im Rahmen einer Ausstellung zu den deutschen und deutschstämmigen Opfern des ehemaligen Haft- und Folterlagers ESMA einem internationalen Publikum vorgestellt. Die Mitarbeit von Miriam Blaimer und Marcia Perez findet statt im Rahmen des ASA-Programms 2022 von Engagement Global, einer Organisation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Ab dem 1. März 2022 stellt die Elisabeth-Käsemann-Stiftung ihr Archiv für Forschungsprojekte zur Verfügung. Die Sammlung umfasst etwa neun Regalmeter zur juristischen Aufarbeitung der Fälle der deutschen Opfer der argentinischen Militärdiktatur in Argentinien und in Deutschland, ein umfassendes Presse- und Medienarchiv, Dokumente der „Koalition gegen Straflosigkeit“ und Literatur zu den Militärdiktaturen in Lateinamerika seit 1973.

Round Table
Erinnerungskultur und bundesdeutsche Lateinamerikapolitik im Kalten Krieg

GETEILTE GESCHICHTE: Chile und Deutschland in den 1970er Jahren

Im Jahr 1961 gründetet der deutsche Sektenführer Paul Schäfer und seine etwa 200 Anhänger im Süden Chiles die so genannte „Colonia Dignidad“. Sie inszenierte und repräsentierte sich nach außen als eine an urchristlichen Idealen orientierte Arbeits- und Wohlfahrtsgemeinschaft. Dank der Kollaboration mit der chilenischen Diktatur unter Augusto Pinochet (1973-1990) verschaffte sich die Kolonie einen geschützten, ja unantastbaren Status, der es ihr erlaubte, über Jahre hinweg systematisch Menschenrechtsverletzungen an chilenischen und deutschen Staatsbürgerinnen und -bürgern zu begehen.
Im Fokus des Round Table mit profilierten Expertinnen und Experten stehen die außenpolitischen Strategien der Bonner Republik in Bezug auf die chilenische Diktatur und die deutsche „Colonia Dignidad“ in Chile und die Frage, ob der bundesdeutsche Umgang mit der NS-Vergangenheit das staatliche Handeln beeinflusste.